Wir freuen uns über eine weitere Schulpartnerschaft!
Wir von NetzWIRkung e.V. freuen uns mit dem Lycée de Grand Batanga in Kribi und der Stadtteilschule Kirchwerder, denn es gibt sehr gute Neuigkeiten: Die Organisation ENSA von Engagement Global hat das Schulpartnerschaftsprojekt der beiden Partnerschulen für eine Förderung ausgewählt und unterstützt im Frühjahr 2020 eine Anbahnungsreise zwischen den beiden Partnerschulen.
Angefangen hat alles mit einer Briefpartnerschaft zwischen den Schüler*innen aus Kribi und Hamburg. Man lernte sich kennen und tauschte sich schriftlich über Verschiedenes aus, zum Beispiel über Familie oder über Schule in Deutschland und Schule in Kamerun. Doch nur dabei sollte es nicht bleiben, denn an beiden Schulen verfolgt man ein nachhaltigeres Ziel einer langfristigen Schulpartnerschaft.
Sowohl am Lycée de Grand Batanga als auch an der Stadtteilschule Kirchwerder arbeiten die Schüler*innen zu den Themen “Die Rolle meiner Stadt im Kolonialismus” und “Das postkoloniale Erbe meiner Stadt”. In Hamburg beschäftigten sich die Schüler*innen zudem auch mit dem Thema “Rassismus” und wie man Rassismus im Alltag kritisch begegnen und sich für Menschen, die diskriminiert werden, stark machen kann. Aus heutiger sich ist die Zeit des Kolonialismus kritisch zu betrachten. In veralteten europäischen Schulbüchern, die sowohl in Deutschland als auch in Kamerun im Unterricht Verwendung finden, wird noch von “europäischen bzw. deutschen Entdeckern und Eroberern” gesprochen. Heute wissen die Schülerinnen und Schüler, dass die Kolonialzeit nicht zu beschönigen ist, denn sie brachte den betroffenen Ländern, wie zum Beispiel Kamerun, viel Leid, Versklavung, Missbrauch und Tod. Gemeinsam möchten die Partnerschulen nun im Rahmen einer Begegnungsreise diese dunkle Zeit der Geschichte aus deutscher und kamerunischer Sicht reflektieren und darüber ins Gespräch kommen.
Deshalb freuen wir uns, dass unser gemeinsamer Förderantrag von ENSA im Dezember 2019 genehmigt wurde und nun eine Anbahnungsreise für beide Schulen Förderung findet. Die beiden organisierenden Lehrerinnen, Leonie Bong Pagbe aus Kribi und Elena Bomm aus Hamburg haben sich während einer Bildungsfahrt in Ebolowa, Kamerun, kennengelernt und bereits im Oktober 2017 mit kamerunischen Schüler*innen aus Ebolowa zum Thema (Post-) Kolonialismus gearbeitet. Nun soll das Ganze durch eine Begegnung zwischen Schüler*innen aus Kribi und Hamburg eine neue Dimension erhalten und eine nachhaltige Erinnerungskultur etablieren.
„Wir freuen uns sehr auf den Besuch aus Kribi hier bei uns in Hamburg und auch darüber, dass wir mit einigen Schülerinnen und Schülern selbst nach Kribi reisen können, um jeweils vor Ort gemeinsam an unserem Projektthema zu arbeiten. Dieser internationale Kontakt ist eine Bereicherung für unsere Schule und ich freue mich auf die vielen interkulturellen Erfahrungen, die uns – Schüler*innen, Eltern, Lehrer*innen und Schulleitung – erwarten.“, berichtet Elena Bomm, Projektleiterin der StS Kirchwerder.
Auch am Lycee de Grand Batanga ist die Freude über die Förderzusage groß. “Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit der Stadtteilschule Kirchwerder und auf die Austauschbegegnung mit den Schülerinnen und Schüler unserer beiden Schulen”, schreibt Herr Noah Prosper Napoleons, Schulleiter des Gymnasiums Grand Batanga.
Die beiden Partnervereine EduNec und NetzWIRkung unterstützen beide Schulen bei den Förderanträgen und der weiteren Planung der Anbahnungsreise und sind stolz über eine weitere deutsch-kamerunische Schulpartnerschaft, die aus einer der vielen Bildungs- und Begegnungsreisen entstanden ist.