Im März 2018 fand die zweite Bildungsfahrt von Hamburger Pädagog*innen nach Kamerun statt.
Während dieser Bildungsfahrt durch Kamerun besuchten wir insgesamt elf Qualifizierungsseminare für Juniormultiplikator*innen in Douala, Yaoundé und Ebolowa.
Nach einer zweieinhalbjährigen Seminarausbildung, initiiert durch den Kameruner Verein EduNeC sowie mit Unterstützung des Goethe-Instituts in Yaoundé, dem Kameruner Erziehungsministerium sowie durch Seminarleitungen des Landesinstituts in Hamburg stellten diese Zertifizierungsseminare die Praxisprüfungen der Juniormultiplikator*innen dar. Juniormultis assistieren den kamerunischen
Inspektor*innen, also der Schulaufsicht, bei der Ausbildung von Lehrkräften, indem sie Lehrerfortbildungen durchführen.
Die 30-40 Teilnehmenden der Zertifizierungsseminare waren neben den deutschen Bildungsfahrtler*innen kamerunische Deutschlehrkräfte, die eine Didaktikfortbildung erhielten.
Insgesamt enthielten die Zertifizierungsseminare ein mannigfaches Methodenangebot – konzipiert mit aktuellen didaktischen Ansätzen.
Eindrucksvoll waren die vielen kreativen Angebote, die durch Singen, Tanzen, Klatschen, Spielen und Lachen zum Lernen einluden. Selbst Tage nach den Seminaren begleiteten die Lieder, Rhythmen und Klatschübungen die Ausflüge und Abende der Bildungsfahrtler*innen, was eindeutig einen Verankerungscharakter und den Spaß bei der Vermittlung in den Seminaren zeigte. Aktivierende Warming-ups dienten zum Kennenlernen der Seminargruppe und zur Verknüpfung eigener Assoziationen mit dem Seminarthema.
Besonders interessant war die methodische Herausforderung, mit Klassengrößen bis zu 120 Schüler*innen umzugehen und die kreativen Lösungsansätze, die die Juniormultiplikator*innen den Teilnehmenden vorstellten. Dabei wurden die Themen aus unterschiedlichen Perspektiven intensiv und mit viel Freude in gemischten Gruppen erarbeitet.
Nach erlebnisreichen und vielfältigen Seminarerfahrungen stellten wir fest, dass wir voller Inspiration und reich an methodischen Ideen nach Deutschland zurückkehrten. Sehr bereichernd war dabei, gleichen didaktischen Grundgedanken mit völlig unterschiedlichen Erfahrungswelten und strukturellen Gegebenheiten begegnen zu können.
von Martin und Roxanne