Bildungsfahrt 2024 in sechs Bildern

Montag, 21.10.

Nach einer langen Anreise sind wir am Nachmittag an unserem Ziel, dem Hotel Relais in Ebolowa, angekommen. Dort wurden wir sehr herzlich von unseren Kameruner Tandempartner*innen sowie der Projektleitung mit Tanz und Gesang empfangen worden. Nach dem Ankommen und kurzer Auffrischung haben wir alle gemeinsam zu Abend gegessen und anschließend mit spielerischem Kennenlernen ins Projekt gestartet.

Dienstag, 22.10.

Unser erster richtiger Tag begann mit einem Seminar, in dem wir voll in das Projekt einstiegen. Wir lernten uns als Gruppe besser kennen und reflektierten in Nationalgruppen unsere ersten Eindrücke. Danach beschäftigen wir uns mit dem TED Talk „The danger of a single story“ von Chimamanda Ngozi Adichie, der uns auf die Themen Kolonialismus und Rassismus einstimmte und zu Diskussionen anregte. Am Nachmittag besuchten wir die Delegation regionale des enseignements secondaires sowie unsere beiden Projektschulen, wo wir uns bei den Schulleitungen und projektbegleitenden Lehrkräften vorstellten. Danach machten wir in unseren Tandems eine Spurensuche durch die Stadt, um koloniale Spuren aufzufinden und die Stadt besser kennenlernen. Viele Tandems konnten sich so für Projektideen inspirieren lassen.

Mittwoch, 23.10.

Der Projektstart in den Schulen stand am Nachmittag an, also machten die Tandems sich bereits morgens an die Planung. Plakate wurden angefertigt, Moderationskarten geschrieben und Konzepte erstellt. So waren wir bestens vorbereitet, um am Nachmittag unsere Projektgruppen des Lycée classique d’Ebolowa und des Lycée bilingue d’Ebolowa kennenzulernen und mit ihnen gemeinsam die Projektideen zu erarbeiten. Die Schüler nahmen jeweils eine Rechercheaufgabe mit nach Hause, sodass eine Grundlage für die Weiterarbeit geschaffen wurde.

Donnerstag, 24.10.

Für alle Tandems stand fest, dass die bald anstehende Projektpräsentation im Partnerlook stattfinden müsste. Daher bestand die heutige Projektplanung größtenteils aus dem Besorgen von traditionellen Stoffen auf dem Markt und dem Besuch bei der Schneiderin. Für uns Lehrkräfte ist es besonders spannend zu sehen, wie der Unterricht in anderen Ländern abläuft. Schönerweise hatten wir die Gelegenheit, Einblicke in diesen zu gewinnen und waren alle sehr beeindruckt. Nachmittags hatten wir dann noch Zeit, mit unseren Gruppen weiter an den Projekten zu arbeiten und die Rechercheergebnisse der Schüler*innen zu nutzen, um Ideen zu konkretisieren.

Freitag, 25.10.

Die Präsentation rückte näher und die Tandems finalisierten ihre Vorbereitungen für die letzten beiden Projekttage. Am Nachmittag gingen wir wieder in die Schulen und arbeiteten mit unseren Projektgruppen. Mittlerweile hatten wir zu den Schüler*innen eine Beziehung aufgebaut und die interkulturelle Zusammenarbeit wurde immer wertvoller. Die Gruppen planten, probten, diskutierten – alle hatten eine große Freude am Lernen. Am Abend setzten sich die einzelnen Tandems mit der deutschen und kamerunischen Projektleitung zusammen, sodass wir noch einmal spezifisch in Bezug auf die Projekte und die Zusammenarbeit beraten werden konnten.

Samstag, 26.10.

Heute war der Tag gekommen, auf den wir die letzten Tage hingearbeitet hatten. Die große Präsentation der Projekte stand am Nachmittag an. Als wir am Morgen in der Schule ankamen, war schon einige Aufregung und Motivation bei den Schüler*innen und den Tandems zu spüren. Alle Gruppen trafen sich am Lycée classique und man spürte eine besondere Atmosphäre, während die letzten Proben stattfanden. In der Freiluftaula der Schule wurden für alle Stühle und eine Bühne aufgebaut, sogar ein DJ war vor Ort und stimmte uns mit lokaler Musik ein. Es folgten die einzelnen Präsentationen der Gruppen: ein Theaterstück, Gesang, Tanz, ein Stadtrundgang, eine Debatte und Diskussionen. Es wurde deutlich, dass in kurzer Zeit enge Beziehungen zwischen den Tandems und den Schüler*innen entstanden sind und jede*r etwas über die Kolonialgeschichte Kameruns mitnehmen konnte.
Kaya

Newsletter - Januar 2025