Editorial

Liebe Leser*innen,

das Jahr neigt sich dem Ende und die besinnliche und familiäre Zeit der Feiertage steht ins Haus. Dabei ist in letzter Zeit noch so viel passiert, was wir Euch nicht vorenthalten wollen und präsentieren Euch daher noch einen Dezember-Newsletter zum Jahresausklang.

Das erwartet Euch:

– spannende Artikel aus unterschiedlichen Perspektiven von unserer vergangenen Vorstandsreise nach Kamerun,

– einen Denkanstoß zu kolonialistischen Strukturen Damals und Heute in Afrika,

– Neues aus der poetischen und stilsicheren Feder von Kisito Tchuinang und

– ein Einblick in die perfekte Lektüre für die Feiertage in unserer neuesten Rezension.

Wir wünschen Euch wie immer eine angenehme und gewinnbringende Lektüre, sowie erholsame Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. wie immer freuen wir uns über ein Feedback und sagen Tschüss, bis zum nächsten Jahr!

Kamerun revisited

„Du warst da doch schon mal“, kommentierte neulich eine Freundin meine diesjährige Reise im Oktober 2023 nach Kamerun. Ja, das stimmt, ich war im März 2014 und im Sommer 2016 schon einmal in Kamerun. Warum also noch einmal hinfahren? Für mich ist diese Frage leicht zu beantworten:

 

Impressionen einer Reise

Ein soziales Highlight war das Wiedersehen mit den Kameruner Kolleg*innen am Wochenende im EduNeC-Haus. Wieder war ich sehr berührt von der Herzlichkeit, mit der wir empfangen wurden. Das Arbeitstreffen war lang: Samstag und Sonntag von 9 bis 17 Uhr, aber auch kurzweilig, erfolgreich und lustig. Am Ende wurde sogar getanzt.

Unsere Fahrt nach Bertoua

Während der Rest der Gruppe in Marthes Dorf nach Yambassa fuhr und anschließend beim Vorstandstreffen war, ging für Saadet, Nadine und mich das nächste große Abenteuer los: 3 Tage in Bertoua. Pünktlich erschienen wir morgens um 07:00 Uhr am Busbahnhof in Yaoundé, wo wir von Wili in Empfang genommen wurden. Alles war top von Wili organisiert. Nur leider hatte er nicht damit gerechnet, dass wir mit unserem gesamten Gepäck anreisen würden, welches wir nicht in den vorgebuchten VIP-Bus mitnehmen durften.

Ein Tag in der Gastfamilie

Frühmorgens, als Dunkelheit das Haus umhüllte, eilte ich ins Badezimmer, ein Ort des schnellen Handelns, bevor das Wasser wieder abgestellt würde – in Kamerun, wo die Wasserversorgung ungewiss ist. In meinen Händen hielt ich ein farbenprächtiges Kleid, ein schweres Bündel aus lebhaftem Stoff, akribisch genäht. Doch im geräumigen Badezimmer fand es keinen passenden Platz. Kurzerhand entschied ich mich, es zurück ins Schlafzimmer zu tragen, aus Sorge, dass es im Badezimmer nass werden würde.

Amina - the host sister

In a distant world, in Cameroon so fair,

With a host family, warmly welcoming, I share.

Children play ball, faces full of glee,

With laughter and joy, both night and day free.

 

The man in the evening, over a cup of tea,

We spoke of politics, sports, and the economy.

An exchange so rich, with a luminous light,

In this familial warmth, where cold takes no flight.

Don Daya

Auf unserer Reise nach Kamerun konnte ich wieder einmal feststellen, wie viel Spaß es macht, gemeinsam zu singen und sich dabei auch noch zu bewegen. Am besten eignen sich dafür immer einfache Bewegungslieder, deren Text sich wiederholt und nicht einer Sprache zuzuordnen ist. So ein Lied ist „Don Daya aus Kolumbien.

Si loin, si proche

Un certain jour d´un certain mois d´une certaine année il y a de cela pas si longtemps

Lorsque le temps suspendit son vol d´un coup et mit tout en branle

Moment marquant, inoubliable, grandiose, unique, mémorable

Un horizon jadis lointain se fit proche, s´ouvrit tout à coup, s´offrit tout de go

 

Si loin, si proche

Loin des incongruités de la vie, loin des certitudes ennuyeuses, loin de la routine morbide

Proche de l´ailleurs attrayant, d´un boulevard sans horizon, proche d´un monde imperceptible

Si loin si proche

Munyal! Munyal! Munyal! Refrain der (Un)geduld?
Eine Rezenzion des Romans „Die ungeduldigen Frauen“ von Djaili Amadou Amal

„Munyal, les larmes de la patience“ (Munyal, die Tränen der Geduld), der dritte Roman der kamerunischen Schriftstellerin Djaili Amadou Amal, erschien 2017 in Yaoundé und wurde 2020 in Frankreich unter dem Titel „Les Impatientes“ neu aufgelegt und in Deutschland als „Die ungeduldigen Frauen“ übersetzt. Dieser mehrstimmige Roman präsentiert die Lage der Frauen in der Sahelzone anhand von drei berührenden Geschichten, die von drei Frauen, Ramla, Hindou und Safira, erlebt und erzählt werden.

Ein Blick über den Horizont – Bildungsfahrt nach Kamerun im März 2024

Im kommenden März startet die nächste Bildungsfahrt nach Kamerun. Vom 18.03. bis zum 31.03.2024 haben Interessierte aus den Bereichen Counseling, Diversity und Education die Möglichkeit, während einer Bildungsfahrt nach Kamerun in spannenden Begegnungen die Menschen und das Land näher kennen zu lernen. 

Weitere Informationen findest Du hier.