Interview mit
Alexander Kolling

Lieber Alexander, kannst du ein paar Worte zu deiner Person sagen?

Mein Namen kennt ihr ja nun schon, aber fürs Protokoll, ich heiße Alexander Kolling, bin 28 Jahre alt und wohne – inzwischen wieder – in meiner Heimatstadt Hamburg im Norden von Deutschland. Hier arbeite ich an einer Universität im Bereich der Erwachsenenbildung als wissenschaftlicher Mitarbeiter und forsche im Rahmen meiner Promotion zu der Frage, wie Menschen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen in gemeinsamen Forschungsprojekten zusammenkommen – ganz grob gesagt.

Wenn ich gerade nicht arbeite, bringe ich mich in verschiedenen Projekten ein. Insbesondere diejenigen, mit einem nachbarschaftlich-sozial oder auch politischem Schwerpunkt. Es gehört für mich zu den dankbarsten Tätigkeiten, gemeinsam mit anderen Menschen für das gleiche Ziel anzupacken und die Ideen der Gruppe langsam aber stetig verwirklicht zu sehen. Neben NetzWIRkung bin ich daher noch in dem Verein Solidarburg Nachbarschaftshilfe Marburg e.V. oder auch der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft aktiv.

Seit wann bist du Mitglied bei NetzWIRkung und wie bist du Vorstandsmitglied geworden?
Mitglied bin ich direkt auf der Gründungveranstaltung im Jahr 2014 geworden. Wir hatten uns damals noch an meiner alten Schule versammelt – in der ich zu dem Zeitpunkt auch noch Schüler war – um den Verein am späten Nachmittag zu gründen. Es war damals nicht lange her, dass ich für drei Wochen im Rahmen einer Austausches das erste Mal in Kamerun war. Nachdem ich dann nach dem Abitur weggezogen bin um zu Studieren und zu Reisen, hatte sich der Kontakt wieder etwas verloren. Seit ein paar Jahren bin ich nun wieder aktiv im Verein und wurde dann vor etwa einem Jahr gefragt, ob ich als Beisitzer im Vorstand tätig sein möchte. Einen verbalen Handschlag später, bin ich nun hier.
Welche Aufgaben hast du als Vorstandsmitglied?
Im Vorstand selber habe ich keine weiteren, rein vorstandsbezogenen Aufgaben übernommen. Ich gehe zu den Sitzungen, teile meine Ideen und bringe mich in kleineren Projekten ein wo ich kann. Außerhalb dessen bin ich im Verein im Reaktionsteam tätig und setze den Newsletter auf die Website, verwalte dessen Inhalte, bringe mich gestalterisch für den Internetauftritt ein und versorge netzwirkung.de regelmäßig mit Updates.
Wieso denkst du, dass es wichtig ist, Begegnungen zu ermöglichen und deutsch-kamerunische Freundschaften zu pflegen?
Zuallererst einmal empfinde ich Begegnungen in den allermeisten Fällen als etwas sehr Schönes. Es macht Spaß, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, die Freund*innen von morgen kennenzulernen, sich über Träume, Wünsche, Erfahrungen und Erlebnisse auszutauschen und vielleicht sogar gemeinsam ganz neue zu machen. Das gilt für die Begegnungen von nebenan und ebenso – oder sogar insbesondere – für die, die auf der anderen Seite des Globus zusammenkommen. Sich darauf einzulassen, auch neue Perspektiven kennenzulernen und damit seine bisherigen Erfahrungen, Werte oder Ansichten auch noch einmal zur Disposition zu stellen, macht diese Begegnungen dann noch einmal auf eine ganz andere Art wertvoll. Darüber kann man nicht einfach in der Zeitung etwas lesen, man muss sie selber machen.
Stell dir vor, es ist das Jahr 2030. Welche Vision hast du für den Verein NetzWIRkung?
Puh, 5 Jahre in die Zukunft zu blicken ist mir noch nie besonders einfach gefallen. Tendenziell würde ich mich sehr darüber freuen, wenn NetzWIRkung mehr Anerkennung erhält und ich glaube, dies geht vor allem über neue Kooperationen, Projekte die eine breitere Öffentlichkeit ansprechen und kulturelle Angebote, die zum Mitmachen einladen. Auf der letzten Vorstandstagung haben wir auch über die Idee einer Verortung gesprochen, also einem Raum, in dem NetzWIRkung stetig aufzufinden ist, in dem wir Veranstaltungen umsetzen können, wo eine Beratungsstelle oder auch einfach nur ein Begegnungsraum geschaffen werden kann. Diese Vorstellung finde ich unglaublich wertvoll und würde mir wünschen, diese in den nächsten 5 Jahren mitgestalten zu dürfen und verwirklicht zu sehen.
Gibt es sonst noch etwas, was du noch gerne sagen möchtest?

Ich glaube ich möchte unseren Leser*innen da Draußen mitgeben, dass es nie zu spät ist, eine Begegnung in die Wege zu leiten. Es gibt so viele Orte in Hamburg, aber auch in anderen Städten, an denen man Menschen treffen, Freund*innenschaften schließen und sich gemeinsam neue Horizonte schaffen kann. Aufeinander zugehen kostet nichts und ist nicht selten eine gewinnbringende Erfahrung für alle, die sich dafür öffnen.

Danke für das Interview, lieber Alexander!

Vielleicht sehen wir uns auch mal wieder auf der nächsten Fahrt nach Kamerun!

Bonheur

Newsletter - Januar 2025