Ich halte die Begegnungen und den internationalen Austausch für sehr wichtig. Dabei steht für mich zunächst der Aspekt der Interkulturalität im Fokus. Wir können heutzutage nicht nur auf unserem Sofa zu Hause sitzen bleiben, ohne zu wissen, wie die Welt in der Realität da draußen aussieht.
Eine deutsch-kamerunische Freundschaft – das ist wegen der Kolonialzeit manchmal gar nicht so einfach. Aber heute haben wir die Chance, Begegnungen anders zu gestalten und können viel voneinander lernen. Wir können von den Deutschen viel über Bildung oder auch über Technologien lernen. Auf der anderen Seite können die deutschen Lehrkräfte viel über das Leben menschlicher Werte lernen. Ich bin auch der Meinung, dass wir unsere kulturellen Werte hier in Kamerun authentischer leben, als dies in Deutschland der Fall ist. Auch da können die deutschen Lehrkräfte viel von uns lernen. Das heißt letztendlich, dass Begegnungen einen guten Rahmen schaffen, um sich gemeinsam auszutauschen, andere Perspektiven zu verstehen und auch daran zu wachsen.
Meine Visionen für den Verein EduNeC für das Jahr 2030, da denke ich an verschiedene Aspekte. Zunächst haben wir dann deutlich mehr Mitglieder und wir werden zunehmend professioneller. Außerdem wird die Zahl unserer Projekte steigen, Projekte im sozialen Bereich und schulische Projekte im Rahmen der Bildung. Ganz konkret für meine Region könnte ich mir Projekte vorstellen, in denen Kinder sensibilisiert und begleitet werden, z.B. Kinder, die nicht zur Schule gehen, oder auch deren Mütter, um die Frauen zu stärken, oder auch Projekte mit Geflüchteten.
Das heißt, meine Vision ist, dass es viele unterschiedliche Menschen bei EduNeC gibt, die sich für andere Menschen und für den Verein engagieren, denn all diese Projekte werden die Welt schöner machen und für mehr Toleranz, Verständnis und Solidarität sorgen.
Ja, ich möchte an dieser Stelle noch gerne sagen, dass ich dem Verein EduNeC für die Möglichkeiten, die dieser mir eröffnet hat, sehr dankbar bin. Vorher war ich eine einfache Lehrerin, aber inzwischen habe ich so viele weitere Kompetenzen erworben, auf die ich nicht mehr verzichten möchte, und mit denen ich zum einen professioneller geworden bin und die mich zum anderen jetzt auch als Mensch ausmachen.
Danke für das Interview, liebe Diane!
Ich freue mich sehr darauf, dich im März in Kamerun wiederzusehen!