Editorial

Liebe Mitglieder, liebe Interessierte,

wir von NetzWIRkung und EduNeC wünschen ein Frohes Neues Jahr 2025 und damit einhergehend viele neue spannende Begegnungen, Erfahrungsaustausche, Projekte, Reisen und die ganze Palette kultureller Vielfalt, über die es auch in diesem Jahr wieder viel zu berichten geben wird. Zuvor möchten wir in diesem Newsletter aber noch einmal auf das vergangene Jahr und die jüngsten Projekte blicken. Dazu finden sich in diesem Newsletter Beiträge zu

  • unserem neuen Format Kulturzeit,
  • dem Weihnachtsfest Sourire de Noël,
  • Neuigkeiten aus beiden Vereinen,
  • spannende Einblicke in zu den Vorstandsmitgliedern Diane und Alexander,
  • Berichte von der jüngsten Bildungsfahrt und vieles Mehr.

Wir wünschen Euch wie immer eine angenehme und gewinnbringende Lektüre und freuen uns über ein Feedback!

Sourire de Noël - ein Lächeln zu Weihnachten

Die Initiative „Sourire de Noël“ brachte den Kindern des Maison Zalom im Jahr 2024 ein zweitägiges Weihnachtsfest. Am ersten Abend genossen sie einen lustigen Filmabend mit „Maman, ich habe das Flugzeug verpasst“. Am zweiten Tag wurde nach dem Schmücken des Raumes ein begeisterndes Fußballspiel gespielt. Danach wirkten die Kinder in verschiedenen Ateliers mit, die von Gesang über Tanz bis hin zur Mode reichten, und präsentierten ihre Ergebnisse am Nachmittag auf der Bühne.

 

Kulturzeit – ein neues Angebot des Vereins zum Zusammenkommen Online

Liebe Kamerun-Interessierte und Engagierte,

alle Interessierten aus Kamerun und aus Deutschland, die Lust haben auf eine Begegnung ganz ohne Organisatorisches und Planung, die zusammenkommen wollen einfach nur, um miteinander zu reden, sind sehr herzlich eingeladen an diesem Angebot teilzunehmen.

Die Zusammenarbeit im Tandem

Eine zentrale Rolle während der Bildungsfahrt spielte die Begegnung und die Zusammenarbeit mit den Tandempartner*innen. Vor der Reise haben alle Teilnehmenden Steckbriefe über sich selbst erstellt und ihre Gründe und Wünsche für die Bildungsfahrt aufgeschrieben. Anhand der Steckbriefe hat die Kameruner Projektleitung die Tandempaare gebildet. Schon vor der Reise haben die Kameruner online mit den Deutschen Kontakt aufgenommen und so konnten die Tandempartner*innen sich ein wenig kennenlernen.

 

Viele schöne Geschichten – Eindrücke aus Kamerun

Fremdsprachenlehrer*innen haben nicht nur das Ziel, den Schüler*innen eine Sprache beizubringen. Sie möchten auch, dass durch das Erlernen einer Fremdsprache Klischees abgebaut werden. Idealerweise passiert dies durch interkulturelle Begegnungen. Tatsächlich hat die Forschung gezeigt, dass sich während einer Reise und interkultureller Begegnungen, beispielsweise im Rahmen eines Schulaustausches oder des Studiums, die Klischees bei vielen verhärten.

Bildungsfahrt 2024 in sechs Bildern

Nach einer langen Anreise sind wir am Nachmittag an unserem Ziel, dem Hotel Relais in Ebolowa, angekommen. Dort wurden wir sehr herzlich von unseren Kameruner Tandempartner*innen sowie der Projektleitung mit Tanz und Gesang empfangen worden. Nach dem Ankommen und kurzer Auffrischung haben wir alle gemeinsam zu Abend gegessen und anschließend mit spielerischem Kennenlernen ins Projekt gestartet.

Deutsche Kolonialzeit in Ebolowa erzählt von den Schüler*innen während der Bildungsfahrt 2024

Die Bildungsfahrt 2024 unter dem Thema „Deutsche Spuren in Ebolowa“ ist ein erlebnisreiches Event, das sowohl bei den Lehrenden als auch bei den Schüler*innen in guter Erinnerung bleiben wird. Die intensive Zusammenarbeit der Gymnasiasten und der Lehrkräfte hat dazu beigetragen, dass am Samstag, den 26. Oktober spannende Inszenierungen vor einem neugierigen Publikum präsentiert worden sind. Es ging nämlich um Theateraufführungen, Ausstellungen, Debatten und Lieder.

Martin Paul Samba – Ein Held oder ein Verräter?

Mebenga m’Ebono, bekannt als Martin Paul Samba (etwa 1875–1914), ist eine der faszinierendsten und gleichzeitig umstrittensten Figuren in der Geschichte Kameruns. Geboren in das Volk der Ewondo, führte sein Weg von einer engen Zusammenarbeit mit den deutschen Kolonialmächten bis hin zu einem heldenhaften Widerstand gegen diese. Die Frage, ob Samba als Held oder Verräter gilt, wird daher bis heute kontrovers diskutiert.

Gedichte von Schüler*innen der Troisième Klasse
Hausaufgaben

Meine Hausaufgaben, Aufgaben Schule, Aufgaben Haus,

Überall Aufgaben, Übungen,

Alle Schüler müssen Hausaufgaben machen,

Jeden Tag Hausaufgaben,

Nicht einfach, nicht einfach,

Ich arbeite, arbeite,

Meza Kuina, 15 Jahre alt

Schule

Die Schule, Schule, Schule,

Schulfreunde kennenlernen,

Lernen, lernen,

Hausaufgaben machen, machen,

Brot essen, Krapfen, Bohnen essen essen

Note, Noten

Pünktlich sein und nicht unpünktlich!

Lehrer respektieren,

Aufseher respektieren,

Eltern respektieren,

Gute Note haben,

Fleissig sein, fleissig sein muss,

Ich bin Schülerin, ich bin Kind!

Dagba Ngah Yens, 15 Jahre al

Traum

Träumen, jeden Tag träumen,

Augen auf, Augen zu, träume ich,

Von meinem Leben, von meinem Beruf,

Ich will gross werden,

Selbständig sein,

Eine Arbeit haben,

Meine Familie haben,

Nna Medjo, 14 Jahre alt

Erster Schultag
Darya ist ein dreijähriges Mädchen. Sie lebt in Yaoundé, im Stadtviertel Jouvence. Am Montagmorgen, dem 9. September 2024, stand sie früh um 5:50 Uhr auf. Anders als üblich wurde sie nicht von alleine wach, sondern von ihrer Tante Julie geweckt. Sie war in einer lässigen Stimmung und sprach wenig.
Alice Hasters – „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten“

In ihrem 2019 erschienen Buch „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten“ berichtet Alice Hasters von ihrem Alltag als Schwarze Frau in Deutschland, der nach wie vor von (strukturellem) Rassismus geprägt ist.

Dabei macht sie von Anfang an deutlich: Rassismus stellt eben nicht nur fremdenfeindliche Handlungen und rechtsextreme Übergriffe dar, sondern steckt auch in den kleinen unbewussten Situationen im Alltag. Sie macht deutlich: Fragen wie „Darf ich mal deine Haare anfassen?“ oder „Kannst du eigentlich einen Sonnenbrand bekommen?“ sind zwar nicht böse gemeint, trotzdem lassen sie sich auf rassistische Denkmuster zurückzuführen.

Interview mit Francine Diane Guiadem

Ich heiße Francine Diane Guiadem und bin 35 Jahre alt. Ich wohne in Ngaoundéré, im Norden von Kamerun. Ich bin ledig und habe keine eigenen Kinder, aber ich habe viele Kinder aus der Nachbarschaft in mein Herz geschlossen. Seit 15 Jahren bin ich als Deutschlehrerin tätig. In meiner Freizeit lese und reise ich gerne. Außerdem habe ich ein großes Interesse an Projekten, in denen der Mensch im Zentrum steht.

Interview mit Alexander Kolling

Mein Namen kennt ihr ja nun schon, aber fürs Protokoll, ich heiße Alexander Kolling, bin 28 Jahre alt und wohne – inzwischen wieder – in meiner Heimatstadt Hamburg im Norden von Deutschland. Hier arbeite ich an einer Universität im Bereich der Erwachsenenbildung als wissenschaftlicher Mitarbeiter und forsche im Rahmen meiner Promotion zu der Frage, wie Menschen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen in gemeinsamen Forschungsprojekten zusammenkommen – ganz grob gesagt.

Wenn ich gerade nicht arbeite, bringe ich mich in verschiedenen Projekten ein. Insbesondere diejenigen, mit einem nachbarschaftlich-sozial oder auch politischem Schwerpunkt.

Aktuelles aus den vereinen
  • 31.01. – 01.02.2025: Anti-Rassismus-Training mit Phoenix
  • 20.02.2025: Mitgliederversammlung NetzWIRkung e.V.
  • 22.02.2025: Come together – Hamburger Kamerun NGO’s laden zum Feiern ein. Weitere Infos folgen.
  • 27.02.2025: Kulturzeit online. 19.00 Uhr.