Die am 5. April 2022 um 19 Uhr geplante Mitgliederversammlung muss leider aus gesundheitlichen Gründen verschoben werden.
Wir veröffentlichen den neuen Termin demnächst an dieser Stelle und per Mail an die Mitglieder.
H. Schäfer, Vorsitzender
Die am 5. April 2022 um 19 Uhr geplante Mitgliederversammlung muss leider aus gesundheitlichen Gründen verschoben werden.
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H. Schäfer, Vorsitzender
Wer ist Mama Etoile oder Eveline Andjongo? Welche Schulpartnerschaften zwischen Kamerun und Deutschland gibt es eigentlich? Wie leben die Kolleg*innen, die an einem Austausch teilgenommen haben, eigentlich heute? Und wer und was genau verbirgt sich hinter den Vereinen? Wie kann ich die Erfahrungen aus meiner Begegnung mit Menschen aus einer anderen Kultur fruchtbar für mein Leben und meine pädagogische Arbeit machen?
Antworten auf solche Fragen wird euch unser Newsletter geben, deren erste Ausgabe wir euch präsentieren. Wir sind ein Redaktionteam, das sich aus Kameruner und deutschen Kolleg*innen zusammensetzt, die sich in den Vereinen EduNec und NetzWIRkung engagieren. Wir wünschen euch eine angenehme und gewinnbringende Lektüre: Newsletter – Juni 2021.
Stimmen aus Kamerun
In diesen Tagen möchten wir den Blick gerne auf Afrika und ganz speziell auf Kamerun richten. Aufgrund der Corona-Pandemie haben wir alle Bildungs- und Austauschfahrten für das Jahr 2020 abgesagt.
In den aktuellen Nachrichten erleben wir zurzeit eine starke Konzentration auf das nationale Geschehen, es gibt unzählige Falschmeldungen und die Berichterstattung zu Afrika ist sehr eingeschränkt. Um auch andere Perspektiven wieder in den Fokus zu rücken, haben wir unsere Kameruner Kolleg*innen und deren Schüler*innen gebeten, einen Einblick in ihren derzeitigen Alltag zu geben. Hier einige Eindrücke:
Ich heiße Aminatou Bobbo; Kamerunerin und Deutschlehrerin von Beruf; verheiratet und Mutter von fünf Kindern. Wir leben jetzt zur Zeit der Covid-19-Pandemie, einer außergewöhnlichen Zeit. Alle Schulen sind geschlossen. Ich habe ein Kind, das am Ende des Schuljahres eine offizielle Prüfung schreibt. Wie die anderen bekommt es Unterrichte durch Fernsehen, Radio oder auf Webseiten der Nationalsendung. Die anderen wiederholen einfach zu Hause, was sie schon in der Schule gelernt haben.
Im Moment geht es mir gut, ich bleibe zu Hause und verbringe schöne Zeiten mit meiner Familie. Wie in vielen Haushalten sind wir uns der Situation bewusst, wir haben einen Eimer mit Wasserhahn und Seife zum Händewaschen vor der Tür. Sogar das kleinste Kind zu Hause beachtet diese Regeln. Zu Hause ist es nicht schwer, diese Hygieneregeln zu beachten, aber irgendwann muss man zum Einkaufen hinaus. Im Taxi oder auf dem Motorrad, in Geschäften oder auf dem Markt gibt es Leute fast überall und es fällt schwer, die soziale Sicherheitsdistanz voneinander zu bewahren. Da gibt es so viele Leute und man gewinnt den Eindruck, dass sie sich der Pandemie nicht bewusst sind. Doch, aber sie müssen ihr tägliches Brot verdienen. Wenn nicht, verhungern sie. Sie scheinen fast ein normales Leben zu führen, aber die Angst bleibt im Kopf; das erfährt man, wenn man sie anspricht. Ich habe auch große Angst, aber die Gefahr ist fast überall: Malaria, Typhus, Herzschlag, Autounfall, Krebs, usw. Haben wir überhaupt Kontrolle über unser Leben? Wissen wir Bescheid, was morgen kommt? Jenseits der Angst bleibe ich positiv, suche Freude und verbringe wunderbare Momente mit meinen Lieben. Aminatou Bobbo, Deutschlehrerin in Yaoundé
“Hallo! Ich bin Godefroy Ngagnong, Deutschlehrer in Maroua (Nordkamerun). In Maroua gibt es bis jetzt keinen Fall von Covid-19. Landesweit sind aber alle Schulen geschlossen. Unterrichtsstunden werden im Fernsehen und im Radio erteilt. Mit meinen SchülerInnen der Abschlussklasse treffe ich mich in der WhatsApp-Gruppe; zumindest für diejenigen, die ein Smartphone haben. Es kann dort diskutiert werden. Ich gebe ihnen nur kurze und einfache Hausaufgaben, damit sie sich nicht überfordert fühlen. Die meisten sind aber nicht daran gewöhnt und wollen sich eher amüsieren.
Als Vater habe ich zu Hause mehr Zeit für meine Kinder. Im Fernsehen gibt es Unterrichtsstunden für meinen Sohn. Ich soll ihm beistehen, denn er braucht immer weitere Erklärungen. Mit der gewonnenen Freizeit versuche ich auch einen Schritt weiter mit meinem Forschungsprojekt (Masterarbeit) zu gehen. Langeweile habe ich keine. Angst vor der Pandemie? Doch! Viele liebe Grüße aus Maroua!” Godefroy, Lehrer in Maroua
“Zum ersten Mal als Erwachsener und Arbeiter erlebe ich solch eine Umwälzung des Funktionierens in Kameruns – einmal in den 90er Jahren gab es schon eine derartige Periode aus politischen Gründen, aber ich war noch ein grüner Junge. Das Virus Covid-19 hat es geschafft, fast alles durcheinander zu bringen. Die Folgen sind schwer. Alle Schulen hier sind zu. In unserer Schule haben wir versucht, etwas mit Fernlernen zu gestalten, aber wie in den meisten Fällen überall im Land sind die Ergebnisse gar nicht befriedigend. Und die Gründe sind hierfür sind allen bekannt. Die Schüler*innen werden zweieinhalb Monate zu Hause verbracht haben. Schon während der normalen Schulzeit spielen nur wenige ihre konkreten Rollen als Schüler*innen. Mit dieser langen Pause kann die Schule ihre Bildungs- und Sozialisationsrolle nicht mehr wahrnehmen. Hoffentlich übernehmen sie die Eltern. Daher die vielen Fragestellungen zur Auflösung dieser Situation.
Die Wirkung bei mir zeigt sich in meiner Arbeitsleistung, die nachlässt. Zu Hause kann ich mich nicht gut konzentrieren. Dies liegt erstens an dem Stress wegen der Situation auf der ganzen Welt und allen ungeklärten Fragen, die damit verbunden sind. Zweitens an den zwei kleinen Jungen voller Energie zu Hause, die intensive Betreuung und Begleitung brauchen. Zum Nachdenken ist vielleicht nicht die Situation meiner eigenen Familie, die mit mir als Beamter nicht so schlecht erscheint, aber die der vielen Leute, die für ihr tägliches Brot jeden Tag hinausgehen müssen. All das schafft mir ein Unbehagen.
Meine große Sorge bzw. Hoffnung ist die gute Lehre, die jeder daraus ziehen sollte, um die Zukunft besser und humaner zu gestalten. Ich vermute, diese Pandemie ist ein zusätzlicher Grund, damit wir auf der ganzen Welt unsere Handlungen in Frage stellen. Dies betrifft vor allen die Regierenden, die Orientierungsmaßnahmen für die Verwaltung des Landes treffen.” Joseph Fombain Djom, Lehrer
„In dieser Zeit mit Covid-19 geht es mir schlecht, weil ich mit meinen Studien aufhören und zu Hause bleiben muss. Das sind einigermaßen plötzlich erzwungene Ferien. Die sind nicht nur langweilig und ich fühle mich einsam. Ich vermisse meine Klassenkameraden, meine Freunde und den Unterricht. Ich war daran gewöhnt, die meiste Zeit des Tages in der Schule zu verbringen, nach Hause zu kommen und mich nach dem Essen zu erholen und meine Schularbeiten zu machen. Plötzlich ist es anders geworden. Ich darf nicht mehr ausgehen und das ist gar nicht einfach, vor allem, weil ich keine Dialogpartnerin habe. Ich bin die einzige Jugendliche zu Hause.
Mein Alltag ist langweilig. Ich schlafe aus und mache morgens die Hausarbeiten. Ich lerne wenig und selbst wenn ich Fragen habe und Aufgaben mache, gibt es keine Lehrer, um sie zu korrigieren. Ich mache mir Sorgen und befürchte ein Jahr ohne Schule, wenn die Situation noch länger dauern sollte. Ich möchte in die Schule gehen, meine Lehrer und Kameraden wiedersehen. Zu Hause klagen meine Eltern über Kopfschmerzen. Alle Mitglieder sind fast immer da und das Zusammenleben ist nicht einfach. Es gibt auch wenig Geld für unsere Bedürfnisse und das bringt manchmal Streitigkeiten zu Hause.“
Ntongo Ruth Lucia (15), 10. Klasse am Lycée Technique de Ngaoundéré
„Wegen der Coronavirus-Krise geht es mir sehr schlecht und ich langweile mich sehr zu Hause. Diese Situation hat sehr negative Wirkungen auf meine Studien und ich mache mir Sorgen, weil ich sie schnell abschließen will. Das ist noch schlimmer, da ich nicht genau weiß, welche Maßnahmen die Regierung dazu trifft. Ich wünsche mir auf keinen Fall ein Jahr ohne Schulabschluss. Deshalb muss diese Situation sehr schnell zu Ende gehen. Sie geht mir auf die Nerven und entmutigt mich zum Lernen. Ich kann nicht wie in normaler Schulzeit arbeiten. Zu Hause ist die Stimmung nicht immer förderlich. Wir haben die Tendenz mehr zu essen und die Ressourcen reichen nicht aus.“ Tikeng Arielle (16), 10. Klasse am Lycée Classique et Moderne de Ngaoundéré
“Coronavirus is a reality in our country Cameroon. Since the month of March, we have no classes. We were at the beginning of the third term. We were obliged to stop the school. Now, we are at Home. Doing nothing. We Hope this situation will change. The reality is that this situation is not pleasing us. Everything is down and the student are at home. We are afraid to be out.
The real preoccupation is how to end the school year? What about all the projects of this school year? There are some measures taken by the government of the country. Will they solve the problem? At the level of our families, there is nothing wrong. We are staying Home until everybody is saved.” Noah Prosper Napoleon – Schulleiter des Lyceé de Grand Batanga in Kribi,
“Da Länder auf der ganzen Welt Vorkehrungen treffen, um sich selbst und ihre Familien und Gemeinschaften vor der COVID-19 Pandemie in der heutigen Welt zu schützen, müssen die Barrieremaßnahmen eingehalten werden. Da wir dies wissen, waschen wir unsere Hände sehr regelmäßig, respektieren die soziale Distanzierungsmaßnahmen, tragen eine Maske und bleiben zu Hause, als wären wir in der Haft, usw.
Apropos Haft: Es fällt mir schwer, immer zu Hause zu sein, weil ich es gewohnt bin, zur Schule zu gehen, am Wochenende Fußball zu spielen und Zeit mit meinen Freunden zu verbringen. Auf der anderen Seite ermöglicht mir diese Beschränkung, mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen, während ich zu Hause für die Schule studiere, um für eine Wiederaufnahme des Unterrichts bereit zu bleiben. Im Allgemeinen sind die Aktivitäten, die ich während dieser “Haft” übe, folgende: Meine Brüder und ich spielen das ” ludo game”, schauen fern usw.
In Wirklichkeit wirkt sich diese Situation sehr negativ auf meine Arbeitswelt aus, da ich nicht mehr zur Schule gehe und dies mich daran hindert, neues Wissen zu erwerben. Angesichts dieser Situation ist es mir auch unmöglich, meine Schulreise nach Deutschland im April 2020 zu planen. Inzwischen hat das Ministerium für Sekundarschulbildung in Kamerun den Studenten Onlinekurse zur Verfügung gestellt, und die Nationale TV-Kette von Kamerun (CRTV) sendet Bildungsprogramme, damit die Studenten studieren können. Angesichts dieser Situation befürchte ich, dass Kamerun nicht über genügend Ressourcen verfügt, um mit einer solchen Pandemie fertig zu werden und dass Menschen in meiner Familie oder ich an dieser Krankheit sterben könnten. Neben persönlichen Gedanken denke ich auch an meine Kameraden und Freunde in meinem täglichen Leben. Trotz dieser Krankheit danke ich Gott, denn meine Familie und ich sind gesund. Ich hoffe, es geht dir gut, Gott schütze dich und deine Familie.” Bepather (13), Schüler des Lyceé de Grand Batanga in Kribi
“Das Coronavirus ist eine sehr gefährliche Krankheit, welche in den Jahren 2019-2020 weltweit Chaos angerichtet hat. In meinem Land (Kamerun) hat es eine Pandemieinfektion und Todesfälle verursacht. Diese Pandemie manifestiert sich durch: Fieber, Müdigkeit, Erkältungssymptome, Atembeschwerden. Menschen mit einigen dieser Symptome können krank sein. Um herauszufinden, dass diese Personen zu Hause bleiben müssen, wenden sie sich an einen Arzt, aus Angst, das Virus zu verbreiten. Der Arzt muss bei der Ankunft einen Overall, Handschuhe und eine Schutzmaske als vorbeugende Maßnahme tragen, aus Angst, selbst kontaminiert zu werden. Wenn dieser Patient 37°C Körpertemperatur überschreitet, was der normalen Temperatur entspricht, hat er oder sie Covid-19. Um Covid-19 zu verhindern, müssen wir in Kamerun unsere Hände mit sauberem Wasser und Seife oder hydroalkoholischem Gel waschen, Händeschütteln vermeiden, eine Schutzmaske tragen, einen Meter von anderen Person entfernt bleiben, mit denen wir sprechen, Einwegtaschentücher verwenden und in unseren Ellenbogen husten und niesen.
Ich habe keine Angst, weil die kamerunische Regierung bestimmte Präventionsregeln festgelegt hat und was mein persönliches Denken betrifft, bin ich sicher, dass diese Pandemie eines Tages nicht mehr sein wird. Was meine Familie betrifft, geht es einerseits gut, und andererseits nicht. Gut, weil es in meiner Familie keine Coronavirus-Fälle gibt und nicht gut, weil wir eingesperrt sind.” Charisma (14), Schülerin des Lyceé de Grand Batanga in Kribi
Wir freuen uns über eine weitere Schulpartnerschaft!
Wir von NetzWIRkung e.V. freuen uns mit dem Lycée de Grand Batanga in Kribi und der Stadtteilschule Kirchwerder, denn es gibt sehr gute Neuigkeiten: Die Organisation ENSA von Engagement Global hat das Schulpartnerschaftsprojekt der beiden Partnerschulen für eine Förderung ausgewählt und unterstützt im Frühjahr 2020 eine Anbahnungsreise zwischen den beiden Partnerschulen.
Angefangen hat alles mit einer Briefpartnerschaft zwischen den Schüler*innen aus Kribi und Hamburg. Man lernte sich kennen und tauschte sich schriftlich über Verschiedenes aus, zum Beispiel über Familie oder über Schule in Deutschland und Schule in Kamerun. Doch nur dabei sollte es nicht bleiben, denn an beiden Schulen verfolgt man ein nachhaltigeres Ziel einer langfristigen Schulpartnerschaft.
Sowohl am Lycée de Grand Batanga als auch an der Stadtteilschule Kirchwerder arbeiten die Schüler*innen zu den Themen “Die Rolle meiner Stadt im Kolonialismus” und “Das postkoloniale Erbe meiner Stadt”. In Hamburg beschäftigten sich die Schüler*innen zudem auch mit dem Thema “Rassismus” und wie man Rassismus im Alltag kritisch begegnen und sich für Menschen, die diskriminiert werden, stark machen kann. Aus heutiger sich ist die Zeit des Kolonialismus kritisch zu betrachten. In veralteten europäischen Schulbüchern, die sowohl in Deutschland als auch in Kamerun im Unterricht Verwendung finden, wird noch von “europäischen bzw. deutschen Entdeckern und Eroberern” gesprochen. Heute wissen die Schülerinnen und Schüler, dass die Kolonialzeit nicht zu beschönigen ist, denn sie brachte den betroffenen Ländern, wie zum Beispiel Kamerun, viel Leid, Versklavung, Missbrauch und Tod. Gemeinsam möchten die Partnerschulen nun im Rahmen einer Begegnungsreise diese dunkle Zeit der Geschichte aus deutscher und kamerunischer Sicht reflektieren und darüber ins Gespräch kommen.
Deshalb freuen wir uns, dass unser gemeinsamer Förderantrag von ENSA im Dezember 2019 genehmigt wurde und nun eine Anbahnungsreise für beide Schulen Förderung findet. Die beiden organisierenden Lehrerinnen, Leonie Bong Pagbe aus Kribi und Elena Bomm aus Hamburg haben sich während einer Bildungsfahrt in Ebolowa, Kamerun, kennengelernt und bereits im Oktober 2017 mit kamerunischen Schüler*innen aus Ebolowa zum Thema (Post-) Kolonialismus gearbeitet. Nun soll das Ganze durch eine Begegnung zwischen Schüler*innen aus Kribi und Hamburg eine neue Dimension erhalten und eine nachhaltige Erinnerungskultur etablieren.
„Wir freuen uns sehr auf den Besuch aus Kribi hier bei uns in Hamburg und auch darüber, dass wir mit einigen Schülerinnen und Schülern selbst nach Kribi reisen können, um jeweils vor Ort gemeinsam an unserem Projektthema zu arbeiten. Dieser internationale Kontakt ist eine Bereicherung für unsere Schule und ich freue mich auf die vielen interkulturellen Erfahrungen, die uns – Schüler*innen, Eltern, Lehrer*innen und Schulleitung – erwarten.“, berichtet Elena Bomm, Projektleiterin der StS Kirchwerder.
Auch am Lycee de Grand Batanga ist die Freude über die Förderzusage groß. “Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit der Stadtteilschule Kirchwerder und auf die Austauschbegegnung mit den Schülerinnen und Schüler unserer beiden Schulen”, schreibt Herr Noah Prosper Napoleons, Schulleiter des Gymnasiums Grand Batanga.
Die beiden Partnervereine EduNec und NetzWIRkung unterstützen beide Schulen bei den Förderanträgen und der weiteren Planung der Anbahnungsreise und sind stolz über eine weitere deutsch-kamerunische Schulpartnerschaft, die aus einer der vielen Bildungs- und Begegnungsreisen entstanden ist.
Am 25. Januar findet die ganztägige Jahrestagung des Vorstands von Netzwirkung e.V. im Haus der Projekte statt.
In den Weihnachtsferien 2019/ 2020 reisten die Kameruner Lehrkräfte der Bildungsfahrt Mbalmayo nach Hamburg, um gemeinsam mit ihren Hamburger Tandempartner*innen die Projektarbeit fortzusetzen. Ziel dieses Projekts ist die kritische Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialgeschichte in Kamerun. Im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung geht es in den Projekten darum, Zukunftsperspektiven zu entwickeln, stets verknüpft mit der notwendigen Aufarbeitung und Versöhnung. Dieses Projekt wird durch Engagement Global finanziert.
Eine Bereicherung waren hier die Impulse von Luise Günther (Universität Hamburg) zu den Chancen des Globalen Lernens und zur Umsetzung der Agenda 2030 im Rahmen der Schulprojekte aus geschichtsdidaktischer Sicht …
… sowie von Dolly Afoumba zur Vorstellung ihres Vereins Initiative Perspektivwechsel (Berlin), der einen Comic zum antikolonialen Widerstand in Kamerun veröffentlicht hat und entsprechende Workshops für Schüler*innen anbietet.[1]
[1] Der Comic heißt: „Widerstand. Drei Generationen antikolonialer Protest in Kamerun“ und ist zurzeit nicht lieferbar. Die drei Widerstandsgeschichten beziehen sich auf unterschiedliche zeitliche Epochen und werden aus der Perspektive der kamerunischen Bevölkerung vermittelt.
In den kommenden Märzferien im Frühjahr 2020 wird die nächste Bildungsfahrt für Pädagog*innen nach Kamerun starten.
Diese Bildungsfahrt bietet maximal zehn Hamburger Teilnehmenden die Gelegenheit, einen persönlichen und beruflichen Perspektivwechsel zu wagen, indem sie Erfahrungen im Bereich des globalen Lernens sammeln und einen Einblick in das Kamerunische Bildungssystem erhalten. Zugleich soll diese Fahrt internationale Erfahrungen im Hinblick auf kulturelle Vielfalt und andere Lernkulturen und Lernkonzepte ermöglichen.
Dazu werden Hospitationen in Kameruner Schulen sowie Gesprächsrunden mit wichtigen bildungspolitischen Vertreter*innen stattfinden. Neben einem Aufenthalt in einem Kinderhaus in der Nähe von Yaoundé und der Durchführung von Freizeitaktivitäten mit den dortigen Kindern wird es außerdem eine mehrtägige Fortbildung zum Schwerpunkt Interkulturalität und Kolonialismus gemeinsam mit Kameruner Lehrkräften geben. Abgerundet wird diese Fahrt durch Aufenthalte in verschiedenen Städten in Kamerun, wie u.a. in Douala, Yaoundé, Ebolowa und Kribi. Neben der Unterkunft in kleinen Herbergen ist in Yaoundé ein mehrtägiger Aufenthalt in einer Kameruner Gastfamilie vorgesehen.
Weitere Informationen:
Wenn Sie Interesse haben, an einer spannenden Begegnung teilzunehmen, den eigenen Horizont zu erweitern und sich mit kulturellen Gemeinsamkeiten sowie eigenen Wertvorstellungen auseinanderzusetzen, dann freuen wir uns über die Anmeldung zur Fahrt. Hier geht’s zur Anmeldung: Anmeldeformular BF Kamerun März 2020
Für weitere Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.
Herzliche Grüße
Anette Hutter-Graichen und Kirsten Böttger
Das Haus der Projekte bot einen schönen Ort und zugleich eine willkommene Gelegenheit, um bei Kaffee, Tee und Kuchen Neues über die Bildungsfahrten zu erfahren, sich wiederzusehen und Erlebnisse auszutauschen. Neben Filmausschnitten und Unterrichtsmaterialien zu den Schwerpunkten Kolonialismus und Bildung für Nachhaltige Entwicklung gab es ausreichend Zeit zum Austausch und Klönen.
Wann? 15. November 2019 von 15 – 18 Uhr
Wo? Haus der Projekte auf der Veddel
In den diesjährigen Herbstferien trafen sich die Lehrkräfte aus Deutschland und Kamerun in der Stadt Bafoussam im Westen Kameruns. Während der zweiwöchigen Begegnung lebten die Teilnehmenden mit den Mönchen in einem Kloster und arbeiteten gemeinsam an der konzeptionellen Gestaltung der Schulprojekte zum Schwerpunktthema Kolonialismus und Nachhaltigkeit.
Die nächste Vorstandssitzung findet am Dienstag, den 22. Oktober 2019 um 18.30 Uhr statt.