Bildungsfahrt 2024 – Auf nach Foumban!
Montag, viertel vor neun war ich schon in Foumban; fix und fertig die Rolle eines improvisierten Touristenführers zu spielen. Heiß erwartet waren zehn Leute aus Hamburg und ein Kameruner. Kisito, Mitglied des Vereins EduNeC und gleichzeitig Koordinator dieser Sitzung der Bildungsfahrt auf der kamerunischen Seite. Die Erwartungszeit dehnte sich bis zwölf Uhr! Per Telefon wurde mitgeteilt, dass eine Bildungsfahrtlerin krank war. Das Koordinationsteam musste ihr in einem Bafoussamer Krankenhaus beistehen. Daher die Verspätung! Ein Teil der Wartezeit wurde ausgenutzt, um den Punkt mit dem Kulturminister der Bamun zu besprechen. Foumban, sein gleichzeitig traditioneller und moderner Palast, sein Gebirge und ferner die grüne Landschaft der Nun-Bezirks, zählt zu den beliebten Sehenswürdigkeiten in der West-Region Kameruns.
Dann konnte der Besuch des hundertjährigen Gebäudes anfangen. Das zu besuchende Museum besteht aus einem Dutzend Galerien mit Gegenständen, Zeitzeugen aus verschiedenen Epochen der sieben Jahrhunderte der Bamun-Geschichte. D. h. vom Reichsbegründer Nchare Jen über den weltweit und mehrfach bekannten Erfinder Sultan Njoya bis zum jetzigen Sultan M. Mbombo Nabil; dem zwanzigsten Regent seit den ersten Stunden des Reiches. Ein Schwerpunkt dieses Galeriegang war die Geschichte des Throns Njoyas, der bis heute in einem Berliner Museum zu finden ist. Aus der Tabelle der verschiedenen Regenten ergibt sich, dass die Machtergreifung bei den Bamun gar nicht patriarchalisch ist. Eine der prägenden Regentinnen blieb nur dreißig Minuten an der Macht und beeinflusste dabei und auf ihre Weise das Schicksal des sich weiter entwickelnden Bamun-Landes.