Stress am Schulbeginn
Wer hätte vor 50 Jahren gedacht, dass der Schulbeginn zu einer echten Schatzsuche nach Schulmaterialien führen würde? Ab Ende August durchstreifen hunderte von Eltern in Kamerun die Marktgassen und Geschäftsregale auf der Suche nach dem perfekten und zugleich preiswertesten Rucksack, dem schönsten Spiralnotizbuch oder diesem sonderbaren geometrischen Instrument namens Kompass. Und natürlich hat das auch einen Preis.
Für viele Eltern und selbstständige Schüler*innen bedeutet der Schulanfang auch Stress, Albtraum und Verzweiflung. In vielen privaten sowie öffentlichen Schulen steigt der finanzielle Druck im Schuljahr in übertriebenem Maße. Viele Eltern haben keine andere Möglichkeit, als sich zu verschulden. Der Gedanke, dass man in drei Monaten noch das Weihnachtsfest organisieren muss, macht die Angst vor dem Schulbeginn noch schlimmer. Einige bewusste Eltern versuchen die finanziellen Schwierigkeiten durch Schulbeginn-Tontinen? zu mindern, ganz zu schweigen von den unzähligen unvorhersehbaren Familienfällen, bei denen man zum Beispiel noch das Schulgeld eines Neffen oder einer Nichte bezahlen muss.
Dazu kommen noch die starken Verkehrsstaus am Morgen, an die sich Schüler*innen und deren Eltern wieder gewöhnen müssen und die Wecker, die neu eingestellt werden müssen. Von Montag bis Freitagmorgen läuft also ab dem Schulbeginn der Wettlauf um die Schulpünktlichkeit, dessen Gewinner nie offiziell angekündigt werden.
Insgesamt ist der Schulbeginn eine stressige Zeit für viele Familien, die sich mit finanziellen Belastungen, organisatorischen Herausforderungen und dem Wiederanpassen an den Schulalltag auseinandersetzen müssen. Es ist wichtig, dass Schulen und Gesellschaft unterstützende Maßnahmen ergreifen, um den Stress für Familien zu reduzieren und sicherzustellen, dass alle Schüler*innen einen guten Start ins neue Schuljahr haben.