OTS-Bewegung:

Der Kamp um die Wiederherstellung der verlorenden Würde und Ehre von Lehrern in Kamerun

Im Februar 2022 brach in Kamerun eine tiefe Krise im Erziehungssektor aus, die das ganze Land erschütterte. Dass Lehrer viele Hindernisse im Alltag überwinden müssen, ist verständlich, aber dass sie zudem finanziell von den Vorteilen nicht profitieren, die der allgemeine Status des öffentlichen Dienstes vorsieht, ist für einen großen Teil der Erziehungsgemeinschaft unakzeptabel.

Vorwände für die OTS-Bewegung (ein Akronym für “On a trop supporté”) waren vor allem die sofortige Bezahlung von Karrieremaßnahmen wie der Aufstieg in eine höhere Besoldungsgruppe oder Dienststufe sowie die Unterzeichnung eines Lehrersonderstatus.

Die Krise, die von Beginn an von der kamerunischen Regierung abgewertet wurde, verbreitete sich allmählich landesweit so sehr, dass ihr Ausmaß unkontrollierbare Proportionen erreichte. Erst ab diesem Punkt wurden von der Regierung Diskussionen mit streikenden Lehrern und Syndikalisten initiiert. Der Präsident Paul Biya musste eingreifen und dringende Maßnahmen treffen, um die Spannungen zu mildern und den sozialen „Sprengstoff“ zu entschärfen

Den Lehrern wurde Vieles versprochen. Die Debatten endeten mit großer Hoffnung auf eine bessere Zukunft für Lehrkräfte.

Ein Jahr später stellt man mit riesigem Bedauern fest, dass sich jedoch nichts fundamental für die Lehrer verändert hat. Die aufgeworfenen Beschwerden und Probleme sind noch immer vorhanden und es wurden keine befriedigenden Lösungen gefunden. Auch die von dem Staatchef verordneten Maßnahmen sind nicht in Kraft getreten. Aufgrund der ständigen Bevormundung haben die Lehrer der OTS-Bewegung für das neue Schuljahr einen neuen Streikslogan ins Leben gerufen.

Die OTS-Bewegung ist ein Kampf um die Anerkennung von Lehrern in Kamerun, das Streben nach Würde und Respekt, knapp eine Bewegung der Wiederherstellung der verlorenen Ehre von Lehrern.

François Thierry Mba

Newsletter - Oktober 2023